Geboren am 15.4.1909 im Wiener Prater
Gestorben am 6.9.1971 in Wien

Maximilian Karl August, genannt Max, was einzige Kind von Therese Schaaf, geb. Mastovsky und Maximilian Karl Schaaf, genannt Max. Max besuchte das Gymnasium in Wr. Neustadt, um dort anschließend eine Lehre zum Büchsenmacher zu beginnen. Nach der abgeschlossenen Lehre wurde Max zum Bundesheer eingezogen, wo er als gelernter Büchsenmacher in der Waffenmeisterei tätig war.

Vater Max wurde ernsthaft krank. Zur damaligen Zeit konnte die Ursache seiner Beschwerden nicht festgestellt werden. Er gab einen Großteil seines Geldes dafür aus, Ärzte aufzusuchen, die ihm nicht helfen konnten. Das Kettenrauchen gab er jedoch bis zu seinem Tod im Jahr 1932 nicht auf.

Mutter Therese und Max erbten Praterparzelle 116 (heute 69) von Hermine Schaaf, der Witwe von Leopold Schaaf, der wiederum der Stiefbruder des verstorbenen Vaters Max Schaaf gewesen war. Dort gab es eine Schießstätte und einen Watschenmann. Dieser Platz wurde fortan der Lebensmittelpunkt der kleinen Familie.

Während des Zweiten Weltkrieges musste Max nicht an die Front, er wurde vor Ort gebraucht, denn er war für die Reparatur der Waffen zuständig. Im Jahr 1941 lernte er Hildegard Haslinger, genannt Hilde, kennen. Hilde war am 14.2.1919 geboren und somit 10 Jahre jünger als Max. Am 21.12.1941 heiratete das junge Paar und am 9.2.1943 kam ihr einziges Kind Werner Maximilian, genannt Werner, zur Welt.

In den letzten Kriegstagen im April 1945 wurde der Prater von den Russen bombardiert. Im Zuge der Angriffe kam es zu einer familiären Tragödie. Therese Schaaf  wurde von einem Luster erschlagen, der durch die Bombardierung des Gebäudes von der Decke fiel. Es dauerte Tage bis ihre Leiche geborgen werden konnte. Max war untröstlich über den Tod seiner Mutter.

Der Krieg war zu Ende, der Prater dem Erdboden gleichgemacht Die Grundstücke des Praters wurden neu parzelliert und zum Teil neu vergeben. Max gehörte zu den Verlierern. Seine Parzelle war anderen Menschen zugeteilt worden. Das Leben musste weitergehen. Auf Grund seiner guten Ausbildung und Leidenschaft für seinen erlernten Beruf war Max ein gefragter Mann, die Liebe zum Prater ließ ihn jedoch nie los. Im Jahr 1961 ergab sich die Gelegenheit, Prater 40 von Frau Marie Kammerer zu erwerben. Die ließ sich Max nicht entgehen. Mit finanzieller Unterstützung gelang der Kauf und so gab es eine Rückkehr von Hilde, Max und Werner in den Prater auf den Calafatiplatz. Es gab eine Schießstätte sowie eine sehr beliebte Kinderautobahn, mit roten Autos, die denen der heutigen Formel 1 ähnlich sahen.

Um die finanzielle Situation aufzubessern, fuhr Max während der Wintermonate mit einer Schießstätte zu verschiedenen Kirtagen und Bällen. Eine gerngesehene Destination waren der Kursalon Hübner und das Parkhotel Schönbrunn. Sohn Werner war mit von der Partie. Dieser besuchte die Schule in der Feuerbachstraße und danach die Berufsschule, um Maler und Anstreicher zu erlernen. Nach der Gesellenprüfung kam er 1963 zum Bundesheer zu den Pionieren nach Klosterneuburg. Anschließend war er viele Jahre im Textilverkauf am Rudolfsplatz tätig.

1971 verstarb Max Schaaf nach langem Leiden an Leberkrebs. Seine Witwe Hilde führte die Betriebe bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1976 weiter. Nachdem Hilde Schaaf im Alter von 56 Jahren nach einer Gehirnblutung gestorben war, führte Sohn Werner den Betrieb weiter, zunächst alleine dann jedoch mit seinem Geschäftspartner Herbert Oberländer.

Der kinderlose Werner Schaaf verkaufte Prater 40 im Jahr 2007 an die Familie Sittler-Koidl.