Geboren am 23.3.1915 im Wiener Prater
Gestorben am 13.9.1986 in Wien

Karl Franz Josef Schaaf, genannt Karli, erblickte am 23.3.1915 als zweites Kind von Maria Petronella Schaaf, geb. von Sausele, und Karl Schaaf im Prater auf Parzelle 34 (heute 93) das Licht der Welt. Seine Schwester Rosa wurde bereits 1913 geboren.

Nach der Scheidung der Eltern im Jahr 1918, wurde seine Schwester Rosa dem Vater zugesprochen, Karli blieb bei seiner Mutter. Bereits im März 1919 kam er jedoch wieder zurück in den Wiener Prater und wohnte fortan bei seinen Großeltern. Er besuchte die Volksschule in Perchtoldsdorf, anschließend die Grundschule im 19. Bezirk, nach dem Tod seiner Großmutter Emilie Schaaf im Jahr 1927 wechselte er ins Internat nach Mödling. Die Höhere Technische Lehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik absolvierte er mit Auszeichnung.

Karli begann sein Berufsleben Mitte der 30er Jahre im Verkehrsdienst der Österreichischen Bundesbahnen und wechselte kurz darauf als Konstrukteur für den Lokomotive Bau zur Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft. Nebenbei war er aber auch immer wieder im Wiener Prater tätig und brachte sich tatkräftig in die elterlichen Betriebe ein. Auf Parzelle 22 (heute 110) befand sich neben dem Kinderschaukelkarussell eine Ballscheibe, dies war im Jahr 1935  sein erstes Bauwerk für den Prater.

Am 9.5.1939 ehelichte er Erika Anna Maria Kral (1920–1975). Aus dieser sehr glücklichen Verbindung entstammen die Kinder Karl (1945–2020), Friedrich, geboren 1948, Astrid geboren 1954 und Gerald  geboren 1963.

Während des Zweiten Weltkrieges musste er zum überwiegenden Teil in der Rüstungsindustrie dienen, unter anderem wurde ihm die Bauaufsicht für den U-Boot Bau in Monfalcone, Italien, übertragen. Nach dem Krieg setzte er seine Tätigkeit in der Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft, nunmehr Simmering-Graz-Pauker AG, fort und startete eine steile Karriere.

Von 1946 bis 1947 war er auch in Graz tätig, und schuf, neben seinem Beruf als Ingenieur, eine Flugbahn für einen Grazer Schausteller. Diese Flugbahn konstruiert nach dem Prinzip der Achterbahnen, stellte eine technische Sensation dar. Die Schäfte ehemaliger Panzerfäuste wurden in geistvoller Konstruktion zu einem riesigen Stahlrohrgerüst zusammengebaut. Einige Zeitungen berichteten davon.1953 erfolgte der Umzug nach Köln, eine neue Herausforderung im Bereich Lokomotive Bau bei Klöckner-Humboldt-Deutz wartete auf Karli. Ende 1956 kehrte die Familie nach Wien zurück.

Dank seiner hervorragenden technischen Leistungen bereiste Karli die Welt, unter anderem besuchte er Südamerika, Asien, Afrika und viele Teile Europas. Die Aufenthalte im Ausland erstreckten sich oft über Monate. Im Laufe der Jahre schuf er für die Simmering-Graz-Pauker AG weit über 150 Patente.

In den letzten Jahren seiner Berufslaufbahn war er führend für die Konstruktion der U-Bahn Züge, in Wien liebevoll „Silberpfeile“ genannt, tätig. Dafür wurde ihm von der Stadt Wien die Position eines Senatsrats zuerkannt. Im April 1975 trat er seinen offiziellen Ruhestand an. Als technischer Konsulent bei einem Zivilingenieur erstellte Karli aber weiterhin statische Berechnungen, auch für viele Schaugeschäfte im Prater und für Reisende Schausteller in Österreich war er tätig.

Am 18.12.1975 verstarb seine Frau Erika im 56. Lebensjahr nach kurzer schwerer Krankheit.Aus seiner zweiten Ehe, entstammt der im Dezember 1977 geborene jüngste Sohn Stefan.

1986 verstarb Karli nach kurzer schwerer Krankheit in Wien.
Wie auch sein Vater war Karli ein wunderbarer, hochintelligenter und liebevoller Mensch.

Astrid Schaafs Erinnerungen