Albert Kobelkoff
Geboren am 22.4.1902 in Roubaix, Region Hauts-de-France, Frankreich
Gestorben am 16.9.1934 in Wien
Albert Alexandre Nicolas Kobelkoff, genannt Albert, wurde auf der Reise am 22.4.1902 in Frankreich geboren. Seine Eltern waren Elise Kobelkoff, geb. Boussier, und Alexander Kobelkoff. Schwester Helene war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt.
1910 ließ die Familie das Reisen sein und machte sich im Prater sesshaft, wohnte im Haus der Großeltern, bei Anna und Nikolai Kobelkoff.
Albert besuchte nach der Volksschule das Gymnasium und trat anschließend in die HTL in der Währinger Straße ein. Da er ein sehr fauler Schüler war, wurde er auf Anraten des Direktors aus der Schule genommen. Nun hieß es jedoch arbeiten. Alles was anfiel, hatte er zu machen. Und er tat es gerne, die Schulzeit war also doch nicht umsonst gewesen.
Seine große Leidenschaft war jedoch der Boxsport.
Bereits in jungen Jahren trat er dem „Wiener Athletiksport-Club“ (WAC) bei und wurde Amateurboxer. Er erkämpfte im Fliegengewicht zahlreiche Medaillen und wurde bei der ersten Meisterschaft des WAC in Wien, 1921, Meister im Fliegengewicht.
Privat gehörte sein Herz der jungen Anna Willert, die er bald heiratete.
Hinter dem Ringelspiel „Zum großen Chineser“, besser bekannt unter dem Namen Calafati, auf Prater 110 (heute 42 und 43) baute er ein kleines Wohnhaus, denn das berühmte Karussell war seit 1922 im Familienbesitz. Mit selbst gebauten Schießbuden reiste er zu Messen und Ausstellungen. Er war zu einem sehr fleißigen und sparsamen jungen Mann heran gereift.
1932 begann die Renovierung des Familienbetriebes „Zum großen Chineser“, bekannt unter dem Namen Calafati. Für das neue Gewand benötigte man 80 Laufmeter Brokatstoff sowie 17 kg Rosshaar für den 11 m langen Zopf der berühmten Figur!
Zu dieser Zeit begann sich Alberts Lebenswandel zu rächen.
Die stundenlangen Trainingsläufe, wichtig für die Karriere, unternahm er ohne ärztliche Anleitung. Viele anstrengende Auslandsreisen unternahm er, um Geld zu verdienen, da durch die damalige hohe Arbeitslosigkeit, der Prater als Einnahmequelle nicht ausreichte. Es schlich sich ein Lungenleiden ein, dem er nicht viel beimaß. 1934 erlag er vermutlich einer Lungentuberkulose, im Alter von nur 32 Jahren.